Lombardei

Region Comersee


 

Sonntag 30. September

     

Wir sind bereits ab Morgen wieder unterwegs, was gibt‘s schöneres! Diesesmal auch wieder mit Frauchen an meiner Seite. Heisst ab jetzt wieder lästern zu zweit und gesund geregelte Mahlzeiten...nicht nur Döner und Bier.

 

Neinnein, so schlimm war die „Tour de Ländle“ Ernährungstechnisch ja nicht gell.

 

Diesmal geht‘s in Richtung Lombardei an den Comersee. Gepackt und eingerichtet werden muss heute nicht mehr sonderlich viel, da das Interieur des Combo‘s nach der letzten Tour gleich im Ontheroadmodus ruhen gelassen wurde.

 

 

Würde sagen bis die Tage

 


     

Montag 1. Oktober

     

Aufgrund des gemeldeten Regentages wurde der morgentliche Wecker für den Ferienstartschuss mal nicht gerichtet. Ebenfalls buchten wir gestern Abend für die heutige Übernachtung noch kurz ein Hotel in Menaggio. Bei andauerndem Regenfall ist der Combo nämlich schon nicht ganz eso gäbig. Ab dem morgigen Tag melden sie dann aber beinahe die ganze Woche Sonne und angenehme Tempis um die 20 Grad. Los ging‘s dann doch noch um 10.45 in Richtung Lombardei. Der ganze Weg liess sich ziemlich zügig ohne grosses Verkehrsaufkommen befahren. Erster Käffchenstopp in Gandria. Brr war das saukalt da, sind wir uns wirklich nicht mehr gewöhnt. Vielleicht aber auch einfach ein deplatziertes Tenue? Wer weiss das schon...

 

 

Keine 40min später erreichten wir das kleine Städtchen Menaggio am Comersee. Trotz starken Wind und hie und da Nieselregen liessen wir uns das Schlendern nicht vermiesen.

 

 

Gegen 17.00 checkten wir im Youth Hostel ein und verbrachten einen gemütlichen Abend bei Pizza und Rotwein.

 


 

Dienstag 2. Oktober

 

Wie gemeldet empfing uns der heutige Morgen mit warmen Sonnenstrahlen welche um 8.15 bereits über die Berge zwinkerten.

 

 

Dem Westufer entlang ging`s nach San Siro. Nein der Ort hat mit dem gleichnamigen mailänder Fussballstadion so wenig am Hut wie Äpfel mit Birnen, YB mit Basel oder Berlusconi mit der Mafia? Höhö...

 

 

Erster Stopp war das Städtchen mit dem Namen Rezzonico, welches uns mit einem winzigen und zugleich wunderschönen alten Stadtkern direk am See empfing.

 

 

Wir folgten dem Wegweiser „Monti“

 

Berg klingt schonmal gut dachten wir und nahmen den steilen Weg in Angriff. Frauchen hatte etwas wenig Vertrauen in den lieben alten Combo und wollte am liebsten umkehren. Ich versicherte dass dieser im 1ten Gang an so einige Orten gelangen kann. Uff ja, die engen Harnadelkurven mit zusätzlichen 18% Steigung waren schon etwas deftig aber machbar. Bei einer kleinen Kapelle genossen wir die erste baumfreie Aussicht auf den Lago di Como.

 

 

Weiter die engsten und steilsten Strässchen hinauf. Teilweise musste mehrmals vor und rückwärts gefahren werden, um um die Kurven zu gelangen. Ach welch ein Spass...jedenfalls für mich ;)

 

Auf dem höchst gelegenen Parkplatz angelangt, sattelten wir unsere Treckingschuhe und bewegten uns auch noch etwas ökologischer weiter. Der Wanderweg war teils gesäumt mit wunderschönen Farnen, die wir in dieser Höhe nicht erwartet hätten.

 

Auf der Alp Rescascia angelangt, bot sich uns ein atemberaubendes Voralpenpanorama.

 

 

Nachdem wir die Aussicht und die Stille der Natur genossen haben, machten wir uns an den Abstieg zum Auto zurück.

 

Stühle raus, Käffchen auf die Herdplatte und die Sonne geniessen war angesagt.

 

 

Nachdem der Combo wieder sicher ans Seeufer gelenkt wurde, knurrte uns solangsam der Magen. In Domaso stillten wir schlussendlich den Hunger in einem Restaurant.

 

 

 

Nahe Rebuschini bezogen wir unseren heutigen Übernachtungsplatz auf einem Camping am See.

 

Sogar ein freies Plätzchen mit direkter Sicht auf das kühle Nass war für uns vorgesehen. Die Sonne vermochte sich weiterhin von der besten Seite zu zeigen, nur der äusserst dtarke Wind schmälerte die sonst so angenehmen Temperaturen ein wenig. Sei`s drum...

 

     

Wir verbrachten einen äusserst gemütlichen Abend draussen auf unserem Plätzchen. Irgendwann verschwanden aber auch die letzten Sonnenstrahlen hinter den Voralpen.

 

     

Zum Tagesabschluss gab‘s dann mal wieder einen cooking Class by night



     

Mittwoch 3. Oktober

     

Friede, Freude, morgendlicher Sonnenschein. Hallo Welt auf einen weiteren Tag.

 

 

Nach dem Auschecken und kurzer Fahrt, erreichten wir die Halbinsel Olgiasca. Auf dem sonnigen Parkplatz verpflegten wir uns, bevor weitere Schritte getätigt wurden.

     

Anschliessend stand die Besichtigung der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Abtei Piona auf dem Programm.

 

 

Weiter am Ostufer, durch viele Galerien und Tunnels. Die Strasse schlängelte sich mal rauf mal runter an den steilen Berghängen und Seeufer. In Bellano besuchten wir die eindrückliche L’Orrido di Bellano.

 

Die Klamm ist eine tiefe Naturschlucht, enstanden über fünfzehn Millionen Jahre durch das Wasser des Wildbaches Pioverana, der diese zwischen Taceno im Valsassina und Bellano ausgehölt hat.

 

 

Weiter im Text und somit auf nach Varenna, das wohl touristischste Städchen am Comersee. Mit den farbig angestrichenen Fassaden, der liebevollen Gestaltung und der engen Gässchen erinnert es ans Cinque terre.

 

     

Camping suchen und beziehen oder noch einen weiteren Halt einlegen. Wir entschieden uns für die 2te Variante und besichtigten zum Abschluss noch die etwas grössere Stadt Lecco mit ihrem markanten, alleinstehenden Kirchturm.

 

     

Um das südliche Seeufer gekurvt und etwas weiter wieder nach Norden. Zwischen Onno und Vassena wurden wir fündig und bezogen einen Platz auf dem Camping mit dem lustig klingenden Namen

 

 

La Fornace di Alex Bunzi

 

 

Der Camping war in etwa halb so gross wie sein Name. Nur ein paar wenige Stellplätze säumen das Areal am Seeufer, einfach schnüsig und zum wohlfühlen.

     

 

Gegen Abend färbten sich die Bergflanken in einem atemberaubenden rot

 

 

Da die Aussicht so richtig schweizerisch war, gab‘s dann noch das gute alte Raclette auf Kerzli.

     

Zu später Stunde trudelte mal wieder ein vierbeiniger Campinggast ein und schlief eingekuschelt den ganzen Abend in Frauchen‘s Schoss

 


     

Donnerstag 4. Oktober

     

Wie bereits gestern...

 

good morning sunshine

     

Welch herrliche und bereits angenehm warme Morgenstimmung kurz nach 8.00 auf dem Bunzi.

 

Ein kräfteverleihendes Morgenkäffchen ist da natürlich noch das Tüpfelchen auf dem i.

 

Nach ausgiebigem Frühstück mit allem was das Herz begehrt, entschlossen wir uns für eine weitere Übernachtung auf dem Alex Bunzi Camping. Privatsphäre, See- und Berglick, stimmige Atmosphäre und eine liebevoll gestaltete Anlage. Wiso sollten wir da nicht gleich noch etwas verlängern.

 

 

So bewiesen wir dann ausnahmsweise mal ordentlich Sitzleder und machten uns erst kurz nach dem Mittag auf in Richtung Bellagio. Etwa eine Viertelstunde dauerte die Fahrt auf den schmalen und unübersichtlichen Strassen dem Seeufer entlang. Mit einem grossen Campi wäre es hier wohl eine echte Herausforderung an manchen Stellen den entgegenkommenden Verkehr zu kreuzen. Zum guten Glück ist unser Cömbeli ja nur 4.40m lang.

 

Kurz vor dem vermeintlichen Zentrum parkierten wir das Gefährt und schlenderten zu Fuss weiter.

 

 

Irgendwann erspähten wir die sanften Silhouetten von Bellagio.

 

 

So...bis anhin war ich in den vergangenen Tagen ja ein topseriöser und sehr zuvorkommender Schreiberling nicht wahr. Deswegen darf jetzt auch mal eine etwas persönliche Meinungsäusserung der anderen Art ihren Platz in den Blog finden ;-)

     

Die spärlichen Info`s die wir über das Bonzenkaff bekamen, waren einige Infos über Annodazumal Engländer die hier ihre Herrschaftshäuser bauten. Per se ist Bellagio ja ganz schnüsig und reizt mit alten engen Gässchen die sich den Berg hinaufwinden ( hinaufwinden wird wohl DAS Wort des Blog`s, excüse an dieser Stelle für die gesamten ideeenlosen Wiederholungen ). Jedoch sucht man neben teuren Restis und geschmackslosen Schmuckläden vergebens nach was anderem.

 

 

Die andere Seite ist das schickimicki Gehabe der hier anwesenden Meute. Unsere Highlights waren unter anderem:

 

 

- Extravagant gekleidete Damen in Absatzschuhen die den Begriff „Bewegungslegasthenie“ komplett neu definieren

 

- Überkorpulente ( gibt`s den Begriff überhaupt?) Engländerinnen die sich von jungen charmanten Italienern sitzend auf dem Rollator herumchauffieren lassen um beim nächst besten Resaurant aufzuspringen und topfit zu Fuss zum besten Platz spazieren

 

- Solche die den 1994 occasion Smart ausserhalb parkieren um sich auf dem Stadtplatz neben einem teuren Mercedes ablichten zu lassen

 

- Junge Engländer in altmodischer Kleidung welche sich wohl die Kolonialzeit sehnlichst zurückwünschten. Nur der ungeschickte Verzehr des Streetfood`s passte da nicht ganz zur Knigge

 

 

Umso lustiger war es mit einer Pizzaschachtel unter den Arm geklemmt durch die Strassen zu schlendern, um diese am See gemütlich zu verzehren. Auch keine Knigge da der bärtige und bemalte Herr mit Cap auf dem Kopf und Frau in Flipflops nebendran...aiaiai auch immer diese revolutionierenden jungen Leute, echt!

     

 

Ah ganz vergessen..

 

 

 

God save the queen !!!!

 

 

 

So jetzt aber wieder Schluss und aus mit der Lästerei...auch wenn`s mir heute unheimlich schwer fällt, dass müsst ihr mir glauben.

 

Zum Abschluss des mit leicht minderbe.... so fertig jetzt!

     

Zum Abschluss des Tagesausfluges nach Bellagio, besuchten wir den „ I gardini di Villa Melzi“.

 

Francesco Melzi, Vizepräsident der italienischen Republik unter Napolen hatte hier um 1802 seine Sommerresidenz. Der riesige Garten wird durch seltene und exotische Pflanzen geschmückt. und trumpft mit einem riesigen Koiteich.

 

 

Zurück auf dem Bunzi ( hat im übrigen rein gar nichts mit Bonzi zu tun ), kamen wir wiedermal Besuch von einem Vierbeiner...oder doch eher Sechsbeiner? Aufjedenfall war die Gottesanbeterin wohl nicht mehr ganz so vital anfangs Oktober da neben dem Tischbein am Boden liegend.


Natürlich wurde diese in artgerechteres Terrain umgesiedelt.

 

 

Im Kochtopf landete auch was grünes, jedoch keine Gottesanbeterin. Wie auch die vorderen Tage gab‘s das Outdoorabendmahl erst nach Sonnenuntergang.

     

Gute Nacht!

     


     

Freitag 5. Oktober

     

Zusammenräumen und dem Bunzi lebewohl gesagt. Die einstündige Fahrt nach Como gestaltete sich etwas nervig aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens. Die Schneckentempo Opi‘s trugen da noch zusätzlich ihren Teil dazu bei. Nachdem die Stadt gefühlt 16mal umrundet wurde, fanden wir endlich einen Parkplatz. Schlendern und käffele. Die Stimmung war heiter und lebendig, jedoch nicht eine Stadt welche man jetzt unbedingt besuchen muss.

 

 

Weiter ging‘s dem Westufer entlang in die kleine Ortschaft Argegno.

 

     

Die beeindruckende Strecke der steilsten Drahtseilbahn Europa’s zwischen Argegno und Pigra bewältigt in vier Minuten einen Höhenunterschied von 653 Metern mit einer durchschnittlichen Steigung von 71% und einer Geschwindigkeit von 5 Metern pro Sekunde. Eindrückliche Aussicht inklusive.

 

     

Nun wurde es Zeit die Treckingschuhe zu satteln und den Weg zu Fuss nach Argegno zurückzulegen.

 

 

Unten angekommen zitterten die lieben Beinchen dann doch etwas. Kurze Verschnaufpause bevor die Campingplatzsuchodysse ihren Lauf nahm.

 

 

Camping in Lenno - chiuso

 

Camping in Mennagio - chiuso

 

Beide Plätze am Lago di Piano - chiuso

 

 

In Porlezza am Luganersee auf italienischer Seite fanden wir dann noch einen der uns einen Platz fast am See zu bieten hatte.. juhuu dann doch noch he

     


     

Samstag 6. Oktober

 

Bis fast 09.00 geschlafen, Ferienrekord würd ich meinen. Das heutige Frühstück war irgendwie nur halbers so gemütlich, wehte einem ein doch eher zügiger und kalter Wind entgegen. Der Nebel zauberte jedoch eine mysthische Morgenatmosphäre über den Luganersee.

 

     

Zum wiederholten Male checkten wir wie in den vergangenen Tages das Wetterapp. Gestern Abend noch ganztags Regen gemeldet für heute, sollte es nun doch etwas freundlicher werden. Wir entschieden uns für einen weiteren Tag inkl. Übernachtung hier vor Ort. Die Campingnachbarn gaben uns den Tipp, ins nah gelegene Begna zu fahren um von dort aus den Wasserfall zu besichtigen.

 

Kurze Fahrt und einen 15minütigen Fussmarsch später erreichten wir diesen bereits.

 

     

Das erste Selbstauslöserfoto wollte noch nicht so richtig. Oder besser gesagt der schwäbige Typ da wollte nocht nicht so.

 

 

Im 2tem Anlauf war die Darbietung schon etwas treffender

 

 

Als wir den Wegweiser mit diversen Wanderwegen erblickten, schlugen wir einfach mal einen Weg ein. Steil bergauf durch beinahe tropisches Gelände.

 

Die Wanderung führte uns durch dichtes Unterholz und querbeetein durch Wälder und Hänge. Der Markierungsduft des Rotwild‘s lag überall in der Luft, ist ja wiedrmal Brunftzeit. Doch heute kamen wir leider keines zu Gesicht.

 

 

Zurück auf dem Camping erhielten wir noch ein Gastgeschenk der Nachbarn...na toll, wir wollten doch gar nicht :-D

 

 

Das Wetter wusst heute einfach nie so richtig. Für alle Fälle mal das Vordach angebracht und genau in diesem Moment sagte die Sonne Hallo...nehmen wir ja gerne

 

 

 Schönen Abend uns bis Morgen ihr Lieben!

 


     

Sonntag 7. Oktober

     

Bä was für ein klammfeuchter und kalter Morgen. Als die Fenster des Combo‘s endlich etwas Sicht nach draussen gewährten, brachen wir auf und tuckerten dem Luganerseeufer entlang in Richtung Ticino. In der italienischen Gemeinde Lanzo d’Intelvi gab‘s Frühstück mit toller Aussicht auf Gandria und Lugano. Auch fanden endlich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen ihren Weg zu uns.

 

 

Weiter via Bissone und Melide nach Morcote. Für uns nachwievor eines der schönsten Örtchen im Ticino.

 

 

Wir entschieden uns ein weiteres Stündchen zu fahren, um in Vira am Lago Maggiore die letzte Nacht unserer Ferienwoche zu verbringen.

 

Wiedermal hatten wir ein riesen Glück mit der Campingwahl und einen direkten Platz am See.

 

 

Die Sonne bratete heute förmlich vom Himmel, was wir natürlich dankend annahmen und die Seele baumeln liessen.

 


 

Montag 8. Oktober

 

Guten Morgen letzter Ferientag.

 

Gestern Abend gab’s nach dem Eindunkeln noch tollen Blick auf Locarno.

     

     

Tagwach heute um 7.30 und relativ rasch alles zusammengeräumt und den Nachhauseweg angetreten.

 

Ein Geschwader bestehend aus Enten sagte uns vorher noch kurz lebewohl.

 

 

Kein Stau und rassig durch den Gotthard retour nach Bern. Kurzer Zwischenhalt in der IKEA in Lyssach und bevor wir den Combo definitiv im Breitsch platzierten, gab‘s im Nordring noch einen leckeren Kebap.

 

Sodeli, nun sind wir also bereits wieder Zuhause angelangt. Wie immer verfliegen so Ferien einfach viel zu schnell, man kennt‘s ja aber nicht anders.

 

Momentan sträube ich mich noch den Combo in die wohlverdiente Winterpause zu schicken, heisst ich werde sicherlich die nächsten Wochen noch hie und da ein paar Tage verschwinden. Zuerst geht‘s aber bereits nächstes Wochenende (jaja Schöggeler ich weiss) mit Ändu 3 Tage an die Westküste in Frankreich. Seit längerem wird der Combo aber dann wiedermal gegen einen Flieger eingetauscht.

 

Ich würde sagen bis nächsten Freitag demfall...

 

 

Vielen Dank, Tschüss, Aufwiedersehen und au revoir!

 

 

Ps: herzliche Gratulation nach Thun für den Camperkauf, ich freue mich darauf!