Griechenland Teil 1



3 Wochen in Hellas


Donnerstag 12. Juli

γεια σου μαζί, geia sas und ein hallo 
 
Juhe, morgen Abend ist’s nun soweit und es heisst endlich Aufbruch und Abfahrt in Richtung Griechenland. Obwohl wir uns ja in wochen- und nächtelangen Diskussionen ernsthaft damit auseinandersetzten, ob es naiv sei an einem Freitag den 13. zu starten. Geschummelt, dramatisiert? Klein wenig ja, aber ein solch fulminanter und höchst philosophisch klingender Einstieg in den Blog sei ja erlaubt oder.
Nun aber zurück in die halbtriste, jedoch wahrheitsgetreuere Realität. Morgens noch einmal Aufrappeln und den Arbeitsalltag halbwegs seriös angehen steht auf dem Programm. So kurz vor Ferien wie immer das wiederkehrende Phänomen der leichten Motivationslosigkeit für den sonst so lieben Berufsalltag. Somit aber auch bereits Schluss und aus mit jeglichen Arbeitsnahen und verwandten Themen und ähnlichen Gspässlis.
Noch die letzten Sachen einkaufen, packen und diese möglichst sinnvoll in den Combo quetschen. Zum guten Glück hatte ich mal eine längere, ausgeprägte Tetris-Phase, somit hält sich die Herausforderung des Beladens wohl in Grenzen. Aufgrund der Arbeit starten wir morgen erst um 19.00 und fahren die Teilstrecke bis auf den Simplonpass, wo wir die erste Nacht der diesjährigen Sommerferien verbringen werden. Nochmals die Gelegenheit, frische und kühle Luft einzuatmen, bevor uns wohl die griechische Hitze die folgenden 3 Wochen fest im Griff haben wird. Am Samstag Weiterfahrt nach Ancona um von da aus mit der Fähre durch die Adria und ionisches Meer nach Patras zu tuckern.
 
Wir freuen uns und bis die Tage
 

 
Freitag 13. Juli
 
Die Büchse der Pandora ( übrigens griechische Mythologie und kein Fantasyfilmtitel aus Hollywood ) blieb an diesen Freitag den 13. gottseidank verschlossen. Einzig auf der Arbeit schmiss ich kurz nach Beginn gleich mal ein Glas in hohen Bogen quer durch den Raum, sei’s drum. Die Fahrt auf den Simplonpass gestaltete sich angenehm und wir beziehen unser erstes Nachtlager. Da unsere Uhren bereits kurz vor Mitternacht anzeigen und wir morgen bei Zeiten aus den Federn müssen um rechtzeitig zum Einchecken in Ancona zu sein, bleibts für heute bei den wenigen Zeilen.

 

Samstag 14. Juli


Guten Morgen Welt und was für eine Aussicht aus dem Schlafgemach. Kurz ein Käffchen heruntergeschlungen und ab die Post nach Ancona. Wenn wir in diesem Moment gewusst hätten wie sich die Fahrt gestalten wird, wäre der Kaffee genüsslicher getrunken worden. Bereits ab Mailand verdichtete sich der Verkehr gnadenlos, bis schliesslich ab Parma die Blechlawine komplett zum stillstand kam und teilweise gar nichts mehr ging.



Klimaanlage sei dank, hatten wirs zumindest im Auto angenehm kühl. Die Sonne brannte mit bis zu 34 Grad auf den Asphalt und nachwievor war, wenn überhaupt,  nur Schneckentempo angesagt. Der Grund war wie so oft wohl eine zu langsame ü80 Nonna oder Auffahrunfälle an welchen wir mehr als einmal vorbeifuhren. Da im Hinterkopf die Uhr tickte um ja nicht die Fähre zu verpassen, fuhren wir abgesehen von einem 10min Benzintankstopp durch. Somit erreichten wir nach nach guten 7.5h den Hafen von Ancona und stürtzten uns in die überfüllte Checkinhalle. Das Klima, die Gerüche, die heruntergekommene Halle, der Lärmpegel, irgendwie erinnerte uns diese Kombi an den Flughafen von Kathmandu in Nepal. Asienfeeling in Europa, was wollen wir mehr. Schweisstreibende 40min später hatten wir sämtliche Unterlagen in der Hand und stellten uns in die Warteschlange vor die Fähre der Minoan Lines.


     

Letztes mal auf der Fähre fingen wir den Geruch von Sardensöilis ein, diesesmal begrüsste uns übelster Fischgestank im Bug des Schiffs.


     

Eingewiesen, eingeparkt, wenige Habseligkeiten gepackt und uns einen Platz für die nächsten 22h auf  Deck auserkoren.


     

Ein langer und anstrengender Tag findet somit seinen Abschluss unter dem idyllischen Sternenhimmel und dem etwas gar grellen Kunstlicht auf „Deck 11 Jason“.

 


   

Sonntag 15. Juli

     

The water is coming“ 

 

Ja dankeschön für diesen charmanten Weckruf morgens um 5.30 Uhr. Haben wir Schiffbruch erlitten, ab in die Rettungsboote, Titanic auf der Adria? Nein, nur das Deck verlassen damit dieses gesäubert werden kann. Echt grandioses  Konzept  um diese Uhrzeit für solch einen Furz geweckt zu werden. An allen Ecken und Enden des Decks wurden fluchend die Schlafplätze geräumt und einige unschöne Worte in die Morgendämmerung geschleudert.

 

Auch wir zügelten noch für ein Stündchen ins Innere. Die Nacht war sonst schon solala, der harte Deckboden und der durch den Wind herangewehte Abfall im Gesicht tat sein übriges dazu. Übermüdet gings kurze Zeit später wieder an Deck und spätestens nach dem Kaffee sah die Welt bereits freundlicher aus.

     

     

Entlang der Küste Albaniens

     


Mit was schlägt man sich die Zeit auf dem ollen Kahn ( der übrigens nach der sinnlosen Putzaktion frühmorgens nicht wesentlich sauberer erscheint ) um die Ohren. Wohl mit etwas lesen, schlafen, dösen, baden, etwas lästern und von Zeit zu Zeit ein Käffchen. Perfekt abgestimmtes Programm für unsere halbleeren Batterien heute.

     

Land in Sicht, gegen 17.00 Ortszeit erreichten wir den Hafen von Patras.

     

     

Wie beim Beladen wieder das gleiche Prozedere, im Bug der Sardinienbüchse wurde herumgeschrien wie die Touris nun ihre überdimensionierten Kärren korrekt rausbefördern sollen. Manche Schweissperle wurde vergossen und dies nicht nur wegen den 40 Grad im Laderaum. Nach 25min Fahrt im griechischen Stil ( ich mag den ja schon jetzt, mal links mal rechts vorbei ) auf den Campingplatz Kato Alissos im gleichnamigen Örtchen direkt am Meer. Inzwischen von Pappel, Feigen und Limettenbäumen lässts sich wunderbar ankommen auf diesen Platz, der von einer netten Familie geführt wird. Noch ein Sprung ins Meer, Abendessen im Resti, Rotwein auf, Beine hoch und den Abend ausklingen lassen stand auf dem Programm.

     


     

Sonnntag 16. Juli

     

Endlich wieder eine angenehme Nacht ohne komische Weckszenarien am morgen früh. Bis 9.00 Uhr herrlichst geschlafen, erst von da an schien die Sonne direkt aufs Auto und es wurde doch etwas zu warm. Morgenspaziergang durchs liebevoll gestaltete Örtchen. Aus allerei alten Materialen verstehen die Griechen es hier kleine Bijous zu zaubern und dem Ort seinen eigenen Charme zu verleihen.

     

     

Nach einem kleinen Frühstück gabs den obligaten Morgenschwumm im Meer und Planung des Nachmittagsausfluges zum Küstenwald und den Lagunen von Kalógria. Dieses Naturreservat war in knapp 30 Fahrtminuten von unserem Camping zu erreichen. 500m im Landesinnern erstreckt sich der Prokopos See der im Sommer teils austrocknet. Ein Paradies für jenste verschiedene Vogel und Reptilienarten. Erblicken konnten wir Flamingos, Pelikane, einige sonstige Wasservögel und einen abgemagerten Hund welchen wir spontan verköstigten. Der Rundgang durch die feinduftenden Pinienwälder und über die blühenden Salzwiesen gaben einem teils das Gefühl irgendwo in der afrikanischen Steppe gelandet zu sein. Nur Giraffe und Elefant fehlten bekanntlicherweise.

     

     

Nebst dem unorganisierten und kaum geregelten Fahrstil der Griechen, sind ihre teils äusserst staubigen und von Schlaglöcher gesähten Strassen schon eine Herausforderung für sich.

 

     

Zurück auf dem Kato Alissos war etwas entspannen angesagt, schlaucht einem die Hitze von 35 Grad doch schon ordentlich. Nebst besagten Relaxen war Plausch mit unseren Campingmitbewohner angesagt. Liebe Nathalie, falls nebst verwahrlosten Hunden und Katzen sich noch ein Trampeltier dazugesellen würde, packe ich diesemal die Gelegenheit beim Schopf und pack es ein....versprochen!

     

     

Mit griechischen Apero gings gemütlich der Abendrunde entgegen. Den leckeren Rotwein für 3 € für einen halben Liter nehmen wir natürlich gerne dazu. Schreiben, lesen, plöiderlen und einwenig „güügelen“, dazu das wunderschöne Rufen zweier Zwergohreulen im Baum. Stimmiger Abschluss des heutigen Tages würd ich meinen. Morgen gehts weiter nach Olympia ins Landesinnere um etwas Leichtathletik zu betreiben um den griechischen Rotwein zu verdauen.

 

Auf die Plätze, fertig, los...

     


     

Dienstag 17. Juli

 

Heute bereits um 6.30 Uhr Tagwach. In der Morgenfrische ( jawohl für uns sind mittlerweile 23 Grad verhätlnismässig kühl ) Kaffee und Verabschiedungsrunde unserer liebgewonnenen Campingvierbeinern.


     

Gegen 8.00 Uhr verliessen wir den Kato Alissos und nahmen den Weg richtung Olympia in Angriff. Vor 2 Tagen propagierte ich den Griechenverkehr noch äusserst positiv. Heute kippte diese Meinung sachte ausgedrückt ins Gegenteil. Erstens muss man die Verkehrsschilder teils hinter Gestrüpp und Baumästen am Strassenrand erahnen, zweitens sind diese teilweise so ausgebleicht ( klingt eher Berndeutsch jetzt hä ) dass man nicht weiss ob die 50 nun aufgehoben sind oder nicht, drittens von 90km/h auf 30km/h und nach guten 10m wieder auf 50 und dann gleich nochmals auf 90 um ja nach der nächsten Kurve wieder auf 40km/h....das soll mal einer verstehen. Dies alles wäre ja tolerierbar wenn da nicht in doch sehr regelmässigen Abständen Blitzkästen ihre Übeltaten verrichten würden. Auch ohne Strassenradarselfie fielen einige böse Worte über diese besch**** Signalisation. 

 

Olympia erreichten wir natürlich dann trotzdem und kurz darauf standen wir schon auf dem riesigen Gelände inmitten der Ruinen des Zeustempels, den Athletenräumen und des Heratempels. Eindrücklich wenn man mit ein bisschen Fantasie sich vorzustellen versucht, wie das Ambiente damals gewesen sein muss. Pompös ist da nur der Vorname.

     

     

Nach über 2 Stunden an der prallen Sonne auf dem Gelände, gings für Burger und Pita in ein nah gelegenes Restaurant und anschliessend ins klimatisierte Auto. Vor einem Jahr schmachteten wir noch bei 42 Grad in der Provence ohne besagte Klima, gottseidank ändern sich manche Zeiten. Richtung Süden erreichten wir nach kurzer Fahrt die kleine verwilderte Habinsel des Limni Kaiafa Sees. Bei einem in den See ragenden Holzsteg legten wir eine kleine Rast ein und freuten uns eigentlich auf einen erfrischenden Schwumm. Jedoch lud die ehere dreckige Brühe kaum zum entspannten Bad ein. Spätestens als die ersten Schlangen sich in der Uferregion durchs Wasser gleiten liesen, verwarfen wir den ürsprünglichen Plan endgültig wieder. Sogar eine erste Schildkröte wurde gesichtet, wenn leider auch nur kurz. Die Rundfahrt gestaltete sich auch hier wieder durch duftende Pinienwälder, gesäumt mit x grossen gestreiften Kreuzspinnen zwischen den Bäumen. Sehen zwar furchterregend aus, sind jedoch völlig ungefährlich. Vorsichtiger müsste man da schon bei der schwarzen Wittwe sein. Bei aller Tierliebe, dieser möchten wir jedoch lieber nicht begegnen.

     

     

Weiter die Strecke entlang und auf gut Glück mal auf eine unbefestigten Strasse eingebogen und dem Schotterweg gefolgt. Am Ende des Tunnels ( trifft hier definitv zu da mit eingeklappten Rückspiegeln gefahren werden musste um nicht jeden Meter neues Grünzeugs mitzureissen ) gelangten wir an einen schönen, beinahen unberührten Strandabschnitt. Endlich erfüllte sich hier unser Wunsch der Abkühlung.


     

Die letzte Etappe am heutigen Tag führte uns auf einen Campingplatz in Tholo, wo wir uns gemütlich im Halbschatten einrichteten.



In der gemütlichen Strandbar verbrachten wir den Abend bei Bier und Aloe Vera. Würde sagen dies hebt sich gegenseitig auf und wir lassen es mal für heute als äusserst gesunden Abend durchgehen. 


     

Zum Abschluss desTages gabs nochmal einen Spaziergang dem wunderschönen Strand entlang. Alle paar Meter sind im Sand kleine Bereiche mit Gitternetz und Holzstäben abgesteck. Beim genaueren Betrachten entpuppten sich diese als Gelege der Meeresschildkröten, die jeweils zwischen Juni und September ihre Eier ablegen. Toll gibt es Organisationen welche sich diesem Bemühen annehmen, danke!

   


     

Mittwoch 18. Juli


Anstelle des Morgenschwumms trotteten wir heute in der Morgenfrische gemächlich den leeren Strand entlang. Welch ein stimmiger Start in den Tag.

  

     

Nach Speis und Trank brachen wir nach Petrochori auf. Ein kleines verschlafenes Örtchen, welches abgesehen von Strand, Eidechse und starken Windböen nicht allzuviel zu bieten hatte. 


     

Weiter zur Bucht namens Voidokilia,  vorbei an unberührter Landschaft und 4 beinigen Strassenhindernissen.


     

Die Bucht aus dem Bilderbuche ist wohl eines der meist fotografierten Sujets des Peloponnes. Doch um die vollständige Sicht über die Bucht und die dahinter gelgene Lagune Limnothalassa Divari  geniessen zu können, ist der Aufstieg bis zur Burg über den anliegenden Hügel  zu bewältigen. Natürlich liessen wir uns vor der prallen Mittagshitze nicht lumpen und begonnen diesen in Angriff zu nehmen. Die wenigen Leuten die sich dieser Aufgabe ebenfalls stellten, guckten teils etwas komisch aus der Wäsche als sie uns Hobbybergsteiger nur mit Badeklamotten ausgerüstet erspähten. Anders wäre es aber viel zu heiss gewesen...ja gut die Schuhe hätte ich zumindest anziehen können und auch Rahels FlipFlops verfügten nicht über 1A Outdoorprofil. Passte aber auch so hervorragend und wir beugten so allfälligen Blasen auf unsere Weise vor. Eine kleine Anekdote dazu - Als wir gegen Nachmittag während einer Pause im Reiseführer blätterten, entdeckten wir eine Textpassage in der ausführlich darauf hingewiesen wird, lange Hosen und gutes Schuhwerk zu tragen. Weicheier sagen wir dazu nur ;-)

     

     

Nach einer knappen halbe Stunde erreichten wir den Peak und wurden mit Postkartenaussicht belohnt.

     

     

Zugegeben, der schuhwerklose Abstieg gestaltete sich dann nicht mehr ganz so angenehm. Gesund und munter ( munter ist zwar etwas übertrieben ) unten angekommen gabs eine Abkühlung in der Bucht. Da wir uns der Sonne schon etwas länger aussetzten, kam die Einkehr in die nahegelegene Bar gerade rechtzeitig für unsere Mittagsrast.

     

     

Diese wurde mit offenen Fenstern an einer windigen Stelle im Combo ausgiebig fortgesetzt.

  

     

Da sich unsere Entdeckungslust nach der Regenerationszeit gleich wieder bemerkbar machte, entschlossen wir uns zu Fuss das weitverwinkelte System der Limnothalassa Divari zu erkunden. Da der heutige Wind auch hier unablässig durchs Haar braust, fühlen sich die hohen Temperaturen recht human an. Der geschotterte Fussweg schlängelt sich durch die verzweigten Flusssysteme und trockenen Salzwiesen. Das Zyperngras und Schilf biegt sich im Winde, nur die lieben Schildkröten haben auch heute wieder ihr Versteckspiel gekonnt gewonnen.

     

     

Am äussersten Ende der Lagune liegt eine farbenfrohe Bucht mit geringer Wasserströmung, wohl perfekt um am morgigen Tag Schnorcheln zu gehen.


     

Nachdem einchecken auf dem Camping Navarino Beach, direkt an der gleichnamigen Bucht gelegen, gings gemütlich ein paar Minuten zu Fuss ins kleinen Örtchen Giavola schlendern und schlemmen. Kurz vor Aufbruch donnerten plötzlich zig Flugzeuge über unsere Köpfe hinweg. Diese identifizierten wir sogleich als Löschflugzeuge, da genau derselbe Fliegertyp die massiven Waldbrände in unseren letzten Provence Ferien bekämpften. Da das Wasser hier in der Bucht keine Wellen aufweist, füllen die Flugzeuge ihre Löschtanks indem sie die Klappen öffnen und knapp 1.5m über den Wasserspiegel fliegen.

     


 

Donnerstag 19. Juli

 

Hallihallo

 

Heute fassen wir uns mal etwas kürzer, da nach den vollen letzten Tagen etwas Faulenzen und in der Navarinobucht ausgiebig Schnorcheln angesagt war.

 

 

Einige, ins Meer ragende Klippen bildeten einen optimalen Lebensraum für allerlei Fische. Vorallen für Meerpfau, Meerjunker, Streifenbarbe, dicklippige Meeräsche, Brandbrasse und die Marmorbrasse. Endlich durfte ich wieder in meine geliebte Unterwasserwelt abtauchen, welche entgegen den Erwartungen auch im Mittelmeerraum viel zu bieten hat. Wie Rahel es so schön sagt, wenns um die Unterwasserwelt geht bin ich schon etwas authistisch veranlagt. Um diesen Klische vorzubeugen, verschone ich euch jetzt aber an dieser Stelle mal mit den lateinischen Namen der Fische ;-)

 

 

Gegen den späteren Nachmittags dann nochmals einige Streifzüge durch die Lagunen. Schildkrötensichtung waren auch heute wiederhohlt fehl am Platz. 2-0 für die Turtles, aber wir schaffens noch... Dies schuff jedoch Raum und Zeit für etwas fragwürdige Tanzdarbietungen auf grossflächigen Salzwiesen. Tango? Vielleicht Nathalie, so genau wissen wirs auch noch nicht.

 

 

Kohldampf und das Erstemal selbst gekocht in diesen Ferien, Schande über uns. Bisher waren wir jedoch von der griechischen Küche dermassen angetan, das wir die Selbstverköstigung etwas vernachlässigten.

 

 

Gemütliches Ausklingen des Tages mit griechischen Sirup. Morgen gehts weiter nach Pylos, Menthoni, Finikunda und vielleicht sogar bis Koroni, mal schauen wo es uns hintreiben mag

 


 

Freitag 20. Juli

 

Morgenstund hat Gold im Mund, dies dachte sich wohl mein Körper und liess mich bereits um 6.30 Uhr aus den Federn hüpfen. Währenddessen Frauchen noch schlief, grübelte ich etwas über der Landkarte und im Führer. Mittlerweile haben wir doch schon eine ordentliche Strecke zurückgelegt und dementsprechend etwas assozial und ungepflegt sieht unser Zuhause auf Rädern aus. Ein gewisser C. Vonrohr verbreitete vor einiger Zeit die Weisheit „meh dräck“, jetzt verstehen wir so langsam dessen Bedeutung.

 

 

Als schliesslich die ganze Belegschaft der Reisegruppe aufgewacht war, dauerte es bis zum Startschuss nach Pylos nicht mehr lange. Nach 20 Autominuten erreichten wir auch schon das kleine Städchen, welches direkt am Meer liegt. Steile Strässchen winden sich die Hügel hinauf, gesäumt von Läden in denen man vom A-llzweckreiniger bis Z-uckerdosenaufschriftskleber wohl alles irgendwo finden mag.

 

 

Vorallem solche Lädelis mit Charme lassen unsere Herzen höher schlagen. So hoch, dass ich beim Olivendegustieren glatt vergass welche Abneigung ich eigentlich gegenüber dieser Frucht hege. Eigenartigerweise schmeckten diese heute jedoch überaus gut.

 

 

Weiter gings auf staubigen und deformierten Strassen, an zig kleinen Schreinen vorbei in denen meist eine Statue oder zumindest ein Abbild einer heiligen Person angebracht ist.

 

 

In Mentholi schlenderten wir einige Minuten umher, jedoch hat das Örtchen nebst älteren, kaffetrinkenden Griechen am Strassenrand nicht mehr zu bieten. Beinahe kams jedoch seitens Rahel zur Kamerakatastrophe. Diese wurde kurzerhand im Auto umhergeschleudert, weil sich an dem doofen Ding der Fokus wiedermal nicht richtig einstellen liess. Anstelle des Schmetterlings kam das Bild eher einem wolkenverhangen Alpenpanorama gleich. Zum guten Glück hatte ich das Handy zur Hand , et voila da ist der Segelfalter.

 

 

Die Kamera überstand übrigens den Crashtest, immerhin was positives an dem Ding. Weiter gings nach Vasilitsi. Von Aussen betrachtet erschien für uns das kleine, steil in den Hang gebaute Dorf eher unspektakulär und so rauschten wir gekonnt daran vorbei. Mhm obs vielleicht doch mehr hergeben würde als auf den ersten Blick? Da wir die Frage nicht unbeantwortet lassen wollten, drehten wir kurzerhand um, brachen wohl einige Verkehrsregeln und gaben dem ganzen nochmals eine Chance. Zum Glück, da der innere Kern äusserst liebevoll gestaltet ist und eine Ruhe sondersgleichen vermittelt.

 

 

Nochmals eine kurze Fahrt von ca 30min und wir erreichten das schmucke Koroni. Da unsere Mägen noch weitestgehend leer waren, setzten wir uns in ein Resti mit Meerblick und lauschten dem Essen zu. Zu unserer Verteidigung bezüglich auswärts Essen muss gesagt sein, dass die Griechen jeweils ein kleines Dessert oder einen Schnaps aufs Haus servieren. Wie kann man da schon nein sagen.

 

 

Auch Koroni entpuppte sich als ein überaus lieblich gestaltetes Dörfchen. Bezüglich Ästhetik steht man hier den Indonesiern aus unsere Sicht definitiv in nichts nach.

 

 

Wir bezogen einen angenehm schattigen Platz auf dem Camping-Koroni und sogleich wurden auch hier die eher hageren Mitbewohner verköstigt.

 

 

Nach dem Verteilen der Almosen begaben wir uns an den Strand, der durch einen steilen Weg direkt mit dem Campingareal verbunden ist. Das Schnorcheln war auch heute wieder sehr abwechslungsreich. Die Aussage des Unterwasserauthisten fällt an dieser Stelle mal kurz aus: Ja es gab Fische, punkt.

 

 

Gegen Abend nochmals Schlendern durch Koroni bei angenehmeren Tempis. So gestaltete sich der Aufstieg zur Burg mit herrlicher Aussicht relativ angenehm.

 

 

Anschliessend das obligate Abendprogramm der Ferien. Und jetzt haben wir die absolut definitive Bestätigung wiso auswärts Essen super ist. Kurz vor 22.00 Uhr erspähten wir das Objekt der Begierde. Eine unechte Karettschildkröte mit knappen 90cm zog ihre Kreise im Hafen vor unseren Füssen, keine 2m vor unserem Tisch im Resti. Wow, Gänsehautmoment dieses elegante Tier beobachten zu dürfen. Natürlich wollten wir die Meeresschildkröte nicht durch Blitzlichtgewitter stören. DAS Highlight zum Schluss! Dadrauf gönnten wir uns noch einen letzten Uso...prösterchen

 


 

Samstag 21. Juli

 

Guten Morgen Brummschädel

 

Und dies wegen einem Uso, ich weiss wiso ich solche Wässerchen mit Geschmack sonst nicht zu mir nehme. Zusätzlich ist‘s mit Ausschlafen irgendwie vorbei, jedenfalls bei mir. Auch im alltagsentfernten Griechenland bleibe ich ein Morgenmensch. Anhaltender Zikaden und Katzengesang waren die einzig wahrnehmbaren Geräusche zu dieser Uhrzeit, noch lange bevor sich die ersten Zweibeiner bemerkbar machten. Einen weiteren Tag in Koroni verweilen oder die 2 stündige Fahrt in Angriff nehmen um die mittelalterliche Geisterstadt Mistras zu besichtigen? Die Frage lag bis kurz vor 10 Uhr brach, erst da kullerte Rahel langsam aus dem Schlafgemach. Gentlemen like stellte ich natürlich solch wegweisende Fragen nicht gleich nach dem Erwachen, sondern servierte ein feinduftendes, koffeinhaltiges Getränk inklusive Frühstück um die Lebensgeister möglichst schnell anzukurbeln. Nein, natürlich handelte ich komplett uneigennützig, dies muss an dieser Stelle mal gesagt sein ;-)

 

 

Bleiben war unsere Devise...und so gabs Frühstück und das volle aktive und passive „Hängiprogramm“ am Meer und im Dorf.

 

 

Kurz vor 13.30 wiedermal etwas Aufregung und Bewegung am Strand, was tummelt sich da neben dem kleinen Boot?Wiederholt eine Karettschildkröte beim Sonnenbaden? Nein, musste was grösseres sein und eine Schildkröte besitzt nunmal keine haifischartige, dreieckige Flosse. Weiteres Schnorcheln draussen in der Bucht war auf jedenfall für mich heute nicht mehr erstrebenswert. Desshalb zog ich die Unterwasserkreise in seichteren Gewässer. Das etwas mulmige Gefühl, das Wasser mit einem Hai zu teilen, hallte noch den ganzen Nachmittag einwenig in unseren Köpfen. Nicht gerade das, was wir unter prickelnd verstehen. Vorallem da wir gegen Mittag ziemlich genau in dieser Entfernung auf Tauchgang gingen.

 

 

Trotzdem auch ein fantastisches Gefühl, den König der Meere einmal so nah zu sein. Zurücklehnen, das Gesehene geniessen ( heute wohl auch etwas verdauen ) und ab ins Bett um den morgigen Tag in alter Frische zu erleben.

 


 

Sonntag 22. Juli

 

Nach dem wir die letzten 2 Tage Koroni wortwörtlich tierisch geniessen durften, steuerten wir heute wie geplant Mistras an. 2.5 Stunden für 61km, Navi defekt oder ist die Verbindungsstrasse noch garnicht fertiggestellt fragten wir uns. Nach gut einer Stunde Fahrt wussten wir, das zum Glück beide Varianten nicht eintreffen würden. Der Grund für die verhältnismässig lange Fahrt stellte nämlich das Taigetos Gebirge dar. Hoch hinauf führten uns die Passstrassen und an den Wegrändern gabs tatsächlich sogar Strassenschilder mit Schneeketten Symbolen. Dieses Szenario konnten wir uns irgendwie nur so halbherzig vorstellen, jedoch spätestens als wir die ersten „Bergler“ in ihren Ladas und 4x4 Toyotajeeps sahen, glaubten wir zumindest ein wenig daran dass das Wetter sich auch hier in den Bergen von der anderen Seite zeigen kann. Die Strecke durch oben genanntes Gebirge zählt gemäss Reiseführer zu den schönsten Bergrouten des Peloponnes. Diese Ansicht findet unseren vollsten Zuspruch.

 

 

In Mistras angekommen brennte die Sommersonne unablässig und die Temperaturen waren nochmals um einiges heisser als in den Küstengebieten bisher. Mit bis zu 42 grad brannte die Sonne auf uns herab.

 

 

Der Aufstieg zur Burg und den weiter unten gelegene Kapellen, Kirchen und Ruinen der Stadt aus dem 12. Jahrhundert bewältigten wir schweissgebadet natürlich trotzdem. Wie in Olympia braucht es auch hier keine besonders grosse Vorstellungskraft um sich auszumalen, welch pompösses Bild die knapp 42000 Einwohner zählende Stadt dazumals ausgetrahlt haben muss.

 

 

Nach Verpflegung ( Wasser, Wasser, Wasser ) gings weiter in Richtung Mani Halbinsel, vorbei an der kleinen Fischerstadt Githio.

 

 

Kurz vor Ageranos checkten wir bei einem alten Herrn auf dem Camping ein. Die Rezeption glich einem Schrankenwärterhäusschen irgenwo in tieftsen Sibirien. Teppichboden, dunkler alter Täfer an Wänden und Decke und im Hintergrund flimerte ein Film aus dem alten Röhrenfernseher. Auch der Camping hat seine besten Jahre hinter sich. Auf den paar wenigen fixen Standplätzen modern einige Wohnwagen vorsich hin und die meisten schattenspendenden Überdachungen sind wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Der Rest der Anlage wird stellenweise wieder langsam aber sicher von der Natur zurückerobert. Jedoch besitzt der Platz seinen eigenen, unverkennbaren Retro-Charme. Allen voran die vorderen Plätzen mit direkter Meersicht inzwischen den vielen Eukalyptusbäumen. Solch einen nahmen wir gleich in Beschlag und richteten uns gemütlich ein.

 

 

Morgen gehts weiter auf der wilden Halbinsel, durch schöne Dörfer, alte Kirchen und in teilweise abgeschiedenes Terrain der inneren Mani.

 


 

Montag 23. Juli

 

 

 

Unsanft vom Nachbarshund um 6.30 Uhr aus dem Schlaf gerissen worden. Rahel konnte nochmals kurz eindösen, diese Gabe blieb mir leider wie so oft verwährt...cheibe seich o wieder. Jedoch entschädigte die sanfte Morgenstimmung das unfreiwillige Erwachen.

 

 

Nachdem wir unser Frühstücksbrot aus einem vorbeifahrenden Bäckereiauto bezogen, brachen auch wir in Richtung innere Mani auf. Entlang karger Gebirgszüge, mal hoch, mal runter.

 

 

Erster Stopp war im idyllischen Örtchen Limeni, wo gemütlich das Frühstück mit Ausicht genossen wurde.

 

 

 Nach knappen 5km bereits der nächste Halt in Areopoli. Die „Stadt des Kriegsgottes Ares“ ist trotz ihres abschrenkenden Namens ein Dorf mit viel historischem Flair.

 

 

Nach einer weiteren Fahrt erreichten wir die Tropfsteinhöhlen von Pirgos Dirou ( klingt irgendwie nach Herr der Ringe ), welche nur mit kleinen, schmalen Ruderbooten befahren werden können. Teils sind die Durchgänge so tief, dass wir unsere Köpfe beinahe auf den jeweils vorderen Sitzbank legen mussten. Eindrücklich welches riesige Labyrinth sich im Innern des Berges sein Netz an verwinkelten Tunneln und Höhlen geschaffen hat. Nicht ohne Grund eines der grössten Naturspektakel auf dem Peloponnes.

 

 

Nachdem uns die Hitze beim Verlassen der Höhlen wieder voll im Griff hatte, gings weiter südlich. Mit jedem Kilometer wurde das Gelände karger, wilder und verlassener. Irgendwo im Nirgendwo legten wir im Schatten niedriger Olivenbäumen unsere Mittagspause ein.

 

 

 Gesättig und gestärkt befuhren wir die raue Natur, Öl und Feigenbäume werden vom Wind geformt, stachelige Opuntien bilden lange Hecken und überall ragen Ruinen der früheren Wehrdörfer empor.

 

 

Abstecher zum Mezapo Beach

 

 

 Die heutige Tour führte uns zum Schluss an das Südende der Manihalbinsel, ans Kap Tenaro. Umgeben von trockenen und steinigen Hügeln liegt die kleine, mit glasklaren Wasser gefüllte Bucht.

 

 

Nach dem langen, abwechslungsreichen Tag liessen wir uns oberhalb der Bucht auf einem Parkplatz nieder. Zwar sind in diesem Bereich der Mani keine Campingplätze mehr vorhanden, jedoch bieten sich wohl fast alle Parkplätze in Küstennähe perfekt zum Übernachten an. Wir genossen den Abend und diese traumhafte Übernachtungsmöglichkeit.

 


 

Dienstag 24. Juli

 

 

Erwachen in der Mani...

 

 

 Nach dem Frühstückskaffee vor Ort, nächster Stopp das nur kurz entfernte Porto Kaigo mit schnüsiger Bucht und gemütlichen Tavernen. Wir genossen ein reichhaltiges hellenisches Frühstück mit Melonen, Honigjoghurt, frisch gepressten Saft, leckeren Brot und Trauben. Verdauungsschwum im kühlen Nass inklusive.

 

 

Gegen Mittag Fahrt durch die östliche Mani zurück richtung Norden.

 

 

Mit jedem Kilometer nahm die Ansammlung der bevölkterten Orte wieder zu, bis wir kurz nach dem Städtchen Lagia unserem Traumauto über Weg den „liefen“. Kurzerhand schlossen wir den Tauschhandel mit dem netten Herrn ab und spulen nun unsere weiteren Kilometer mit der neuen Karre. Nach wenigen Kilometern jedoch bemerkten wir, das wir uns vom anfänglichen Schein wohl etwas blenden liessen.

 

 

Gegen 15.30 Uhr erreichten wir wieder unseren Retrocamping mit dem alten Mandli an der Rezeption. Dieser zeigte seine Freude über die Rückkehr der neuen alten Gäste mit einem herzhaften Lächeln.

 

 

Fazit des heutigen Tages:

 

 

Zurück in Vathi bei Vati

 

 

Nun hatten wir Zeit, endlich mal einige Klamotten zu waschen und trockene Güetzis aus der Bäckerei zu knabern - ob dieses Gebäck bei den griechen wirklich ankommen mag bezweifeln wir bis jetzt.

 

 

 Gegen den späteren Nachmittag begann das Rumoren um uns herum und gewaltige Gewitterwolken gepaart mit starken Windböen zogen auf.

 

Hoffentlich zieht der Regen wie gemeldet über Athen, da dort momentan schwerste Waldbrände, mit bisweilen über 60 Todesopfern zu beklagen sind.

 

 

Hier zog das Gewitter definitiv vorbei und gegen Abend bahnten sich bereits wieder die ersten Sonnenstrahlen durchs Blätterdach. Zeit und Raum für die weitere Planung unsere Hellastour. Morgen gehts sehrwahrscheinlich ins nördlich gelegene Nafplio.

 


 

Mittwoch 25. Juli

 

Kein kläffender Hund oder sonstige Weckgeräusche in der Früh. Sogar der Herr schlief bis um 10.00 Uhr. Kein Wunder, sassen wir bis kurz nach 01.30 bei unseren griechischen Campingnachbarn und diskutierten über den griechischen Alltag, die Gepflogenheiten, Staatskrise und allerlei sonstige Sachen. Genau solche Einblicke in den Alltag, die man weder durch Reiseführer noch sonstigen Berichten erhält. Spannender und gemütlicher Abend, welcher uns zusätzlich zu einigen weiteren Tipps der Reise verhalf.

 

 

 Ansonsten verschoben wir unsere angedachten Pläne auf Morgen und legten einen ausgedehnten Ruhetag mit Nichstun ein. Fühlten wir doch eine gewisse Sättigung nach den vielen Eindrücken, des doch eher satten Programms der letzten Tage.

 


 

Donnerstag 26. Juli

 

 

Aufgetankt, frisch, munter und ausgeschlafen brachen wir gegen 10.00 Uhr auf. Kurze Verabschiedungsrunde bei unseren hellenischen Nachbarn und ab auf die gerade eben fertiggestellte Autobahn via Sparta und Tripoli nach Napflio. Umhimmelherrgottswillen wiso max Tempo 80 auf einer, für griechische Verhältnise tiptoper Strasse. Ehja irgendwo nach Sparta dann doch noch das lang ersehnte 120er Schild. Der Combo dröhnte wie ein gut gefüllter Dyson-Staubsauger. Ausfahrt Tripoli-Nord und von da aus über die Hauptstrasse. Wie so oft glich die eingeschlagene Route eher einer breiten Passstrasse durch die karge Berglandschaft. Von 0 m.ü.M in kurzer Zeit auf ca 1100m und wieder hinunter. Eigentlich dachten wir dass wir etwas berglufterprobter wären, jedoch wieder am Fuss des Passes angelangt brummte uns ganz schön der Schädel. Zusätzlich machte sich ein leichtes Schwindelgefühl breit. Am Fahrer lag es wohl nicht, dieser schnitt sämtliche Kurven in form eines gelehrten Griechen. Verschnaufpause auf einem kleinen Parkplatz. Ob wir so elendig aus der Wäsche schauten fragten wir uns, als ein Gemüsehändler beim Vorbeifahren uns kurzerhand Tomaten in die Hände drückte und irgend was auf griechisch erzählen wollte. Einfach süss die Leute hier.

 

Nicht mehr lange und wir erreichten Napflio und parkierten gleich neben dem, etwas in die Jahre gekommenen Bahnhofs.

 

 

Schlendern, Essen, Bummel

 

Unter diesen Motto besuchten wir die Stadt mit knapp 14000 Einwohnern. Viel mehr lässt sich hier auch nicht tun, ist der Altstadtkern doch komplett auf die Touribranche ausgelegt. Das Örtchen besitzt sehr wohl äusserst schöne Gassen und lieblich gestaltete Strassenzüge, doch das Ursprüngliche sucht man hier definitv vergebens. Einen leckeren Mittagsschmaus gönnten wir uns natürlich trotzdem.

 

 

Auch der Aufstieg zur Burg ist nicht wirklich ein Muss, lockt dieser mit einer für uns eher wenig berauschenden Aussicht.

 

Ebenfalls sind die erbauten und wohl kurz danach in konkursgegangenen Hotelanlagen keine grosse Augenweide.

 

 

Nachdem wir die letzten Gassen besichtigt hatten, fuhren wir die ca 15min Strecke bis nach Assini und checkten auf dem Kastraki Camping ein, der uns einen gemütlichen Platz inkl. Abend an vordester Front am Strand bescherte.

 

 

Super Ambiente um bereits wieder an die Planung der nächsten Tage zu schreiten.

 

 

Wiederum braute sich am Horizont ein von Blitzen durchtriebenes Gewitter zusammen, welches stimmungsvollste Szenerien zum Tagesabschluss hervorzauberte.

 


 

 

Freitag 27. Juli

 

 

 

Welch ein amüsantes Spektakel zum Morgenstart. Stühle in die richtige Richtung gedreht, auf den Tisch ein frischdämpfelndes Käffchen gestellt. Fehlt nur noch das Popcorn. Vorhang auf für griechische Handwerkerskunst um 8.00 Uhr in der Früh. Unter stetigen Kopfschütteln des Italotouris in pink, haben die 3 Griechen es sich zum Ziel erklärt, ein aus dem Wasser ragendes Metallgeländer fachmännisch zu entfernen. Im Wasser stehend und mit Kabelrolle in der Hand gings ans Werk. Der Trennschleifer kam immer nur kurz dann zum Einsatz, als gerade keine Welle an Land gespült wurde. Ganz Suva gerecht wurde natürlich zusätzlich ein altes, löchriges Holzbrett ins Nasse gehalten um die elektrische Gerätschaft vollends gegen die Wellen abzusichern. Nach gut 20min kam dann die doch etwas ungefährlichere Variante der Handsäge zum Einsatz, welche der Mann in pink extra mit seinem 3 rädrigen Elektrovelo an den Strand fuhr. Als das Sägeblatt auch noch das zeitliche segnete, wurde kurzerhand Schaufel und Pickel herangeschafft und die abgebrochenen Stumpfe des Geländers in den sandigen Boden gehämmert und mit einigen Kieseln bedeckt. In absehbarer Zeit wird dort wohl ein Schild mit einem charmanten Hinweis a la „ No good entry“ angebracht werden müssen.

 

 

Nach der Vorführung wie so oft, mit schöner Aussicht ein frisch leckeres Frühstück.

 

 

Der sonst so ruhige und leere Strandabschnitt füllte sich zunehmend und glich stellenweise einer Freiluftbadi, naja he...

 

Kurzer Ausflug ins benachbarte Tolo, welches sich rechts neben dem Kastraki Beach hinter einem Hügel versteckt. Auch dieser Ort gleicht einer Tourihochburg mit 70er Jahr Bausünden irgendwo an der italienischen Riviera. Solche klassischen Badeort blieben uns bisweilen zum guten Glück verwehrt, hoffentlich bleibt dies heute bei dieser einen Ausnahme. Ausflug in den Dorfkern des nah gelegenen Drepano’s. Ganz im griechischen Stil Pannenblinker rein und das Auto einfach mal irgendwo auf der Strasse stehen lassen. Schliesslich gibts hier ja keine gekennzeichneten Parkfelder. Passt...und wäre da nicht das BE auf dem Nummernschild würden wir glatt als Hellenen durchgehen.

 

 

Frische Früchte und Gemüse beim Händler gekauft und gleich wieder paar leckere Feigen auf den Weg in die Hände gedrückt bekommen. So sollte‘s zuhause im Coop ja eigentlich auch funktioneren, Superpunkte hin oder her.

 

 

Bädlen, Schnorcheln und den hier relativ erfrischenden Wind auf der Haut genossen, viel mehr gibts hier nebst dem gemütlichen Campingplatz und den tollen Abendstimmungen aber nicht. Zumindest dann nicht, wenn man sich etwas mehr als nur Meer und Sonnenbad erhofft. Dies mag ja auch mal ok sein aber eben, unser Entdeckungsdurst ist halt meistens grösser. Diesem werden wir morgen aber wieder nachgehen. Auf dem Plan steht die Weiterreise in die östliche Argolis, vielleicht auf die Halbinsel Méthana und die daneben gelegene Kleinstinsel Poros.

 

Prösterchen!

 

 

Am Abend Part 2 und wiederholt Vorhang auf und geniessen. Zuerst kurvte der Machotyp grossartig mit seinem Motorboot vor dem Strand herum. Blöd nur wenn man Traktor samt Trailer vor allen Augen beim Herausholen im Sand versenkt und anschliessend beim Campingwart für ein zweites Fahrzeug anklopfen muss. Bekanntlich nützen bei zuwenig Hirn auch alle gestählten Muskeln nicht mehr weiter

 

 

Final part of the day

 

 

Mondfinsternis über dem offenen Meer

 


 

Samstag 28. Juli

 

 

 

Leicht beeinträchtig stieg ich morgens aus dem Combo. Die Mondfinsternis hat wohl meine Sinne etwas vernebelt und irgendwie schaffte ich es in der Nacht einen Kissenturm mit allen verfügbaren Materialien zu errichten. Beim Erwachen war mein Kopf gefühlt im 90 Grad Winkel zur Matratze angelegt. Die daraus resultierende Nackenstarre sollte sich noch den ganzen Tag über bemerkbar machen. Nachdem wir unsere 7 Sachen verstaut haben gings auch schon los. Ca 1h30 benötigten wir um den hügeligen Weg nach Galatas zu befahren. Gewisse Abschnitte der Tour führen an der Küste des Saronischen Golfes entlang. Da die Strasse sich teilweise innert kürzerster Zeit in die Höhe schlängelt, lockt diese mit tollen Weitblick.

 

 

Kaum das Ortsschild Galatras passiert, befanden wir uns nach wenigen Minuten bereits auf der kleinen Fähre rüber auf die Insel Poros. Keine 10min dauert die Überfahrt und trotzdem wurde wie bei der Minoan Lines händefuchtelnd die Autos auf den Zentimeter genau eingewiesen. Das Rückwärtsschauen beim Einparkieren ist für mich heute die grösste Herausforderung mit dem steifen Nacken.

 

 

Von der Fähre aus der erste Blick auf das schöne Städchen Poros, welches sich gut 2km an der Küste entlang streckt und bis hoch in den Hang gebaut ist.

 

 

Gemäss Reiseführer ist das Inselchen eher verschlafen und die einzigen Besucher Bootsbesitzer aus Athen und Piräus. Verschlafen ist definitiv was anderes, die Strassen und Gassen sind gesäumt mit kleineren Läden, Tavernen und Restaurants. Auch die Uferpromenade sprudelt von feinen Essensdüften, Leuten und Leben. Wie schon öfters, sind wir mit dem Beschrieb des Reiseführers xy nicht so ganz einverstanden. Jedoch zurück zum Anfang.

 

Als wir den Combo geparkt hatten, schlenderten wir zuerst der Uferpromenade entlang. Nebst teils niedlichen Shops und Läden, säumen auch hier die 0815 Touriläden vielerorts das Bild. Wer kauft sich nur die ganzen Sparta und Olympia Shirts, oder die “schön“ gestalteten Teller und Tassen? Scheinbar mehr als wir uns vorstellen.

 

 

Abseits der Uferpromenade schlängeln sich auch hier enge Wege und steile Treppen durch die typisch griechischen Gassen.

 

 

Nach einiger Zeit des Erkundens hinderte uns wiedermal die Hitze an weiteren Sprüngen und wir kehrten zurück zur schattigen Uferpromenade wo wir uns mit Gyros versorgten. Buah, Fleischration für den heutigen Tag...check.

 

Mit vollen Bäuchen kullerte wir langsam in Richtung Fähre zurück.

 

Nach der wiederum kurzen Überfahrt gings entlang des Saronischen Golfes wieder etwas nordwärts, um auf dem Campingplatz „Nicolas 2“ der in der Nähe vom Palea Epidavros liegt einzuchecken. Auch bei dieser Fahrt legten wir ein paar „Pannenblinkerstopps“ ein um die Aussicht zu geniessen.

 

 

weiter geht`s im Teil 2